Das Gravelbike ist für mich die Winteralternative, zusätzlich zum Crosser! Was liegt also näher als den Sommer auf dem Gravelbike zu verlängern? Richtig! Nix! Also, rauf auf das Gravelbike und ab zum Ahrberg. Der Ahrberg, ein Hügel in der Lüneburger Heide und die Veranstaltung „Auf zum Ahrberg“ eine gemeinsame Ausfahrt über eininges an Wald-, Feld- Wiesenwegen bis in die Heide.
Gravelbike? Ist das n Crosser?
Zunächst zum Rad. Unsicher welches Rad ich nehmen sollte, fiel meine schlussendliche Wahl auf mein Diverge weil ich auf dem gut und lange sitzen kann und 100km+ keine Bummelrunde werden würden. Das Diverge fährt gut und ohne viel zutun geradeaus und hat sich schon längst bewährt. Das Gravelbike zeichnet sich nämlich genau dadurch aus. Während ein Crosser für Kurven und schnelle Richtungs- und Tempowechsel gemacht ist, ist das Gravelbike abseits der Straße auf Schotterwegen, Wirtschaftswegen und auch mal im Wald zuhause.Ausgestattet ist mein Diverge mit 28er Rennradbereifung Schutzblechen und einem Gepäckträger, den ich allerdings für die Runde zum Ahrberg nicht brauche. 2 Flaschenhalter boten genügend Platz für Getränke und ein paar Snacks steckte ich in die Trikottaschen.
Ich war also bereit für ein herbstliches Abenteuer!
Gravelbike im Herbst – die richtige Bekleidung
Nunja, immer diese Frage:
Was ziehe ich an?
Immerhin war es an diesem Herbsttag im November verhältnismäßig warm mit angesagten 10-12 Grad. Morgens regnete es zwar noch, doch der Regen sollte sich vor dem Start um 9:30 am Elbtunnel verziehen und es sollte theoretisch trocken bleiben. Ich entschied mich für die folgende Bekleidung:
- winterfeste Radschuhe von Specialized (Defroster)
- warme Socken
- Thermo-Hose mit Trägern von Gore Bike Wear (Power Lady)
- Kurzarm Merinounterhemd
- langarm Baselayer
- Radjacke von Specialized (Elmnt 1.0)
- dünne Mütze
- Schlauchschaltuch
- mittelwarme Handschuhe
- Regenjacke in der Trikottasche
Die Regenjacke in der Trikottasche ist eigentlich während der Fahrt nicht nötig, da die Radjacke von Specialized bereits wasserabweisend ist. Ich packe sie trotzdem aus 2 Gründen ein: sollte es doch einen Schauer geben, so konnte ich meine Jacke trocken halten und falls wir anhalten konnte ich noch etwas überziehen.
Meine Wahl war ausreichend war, vielleicht ein wenig zu warm. Ein Unterhemd hätte es auch getan, aber nachher ist man ja bekanntlich immer schlauer ;-). Die Handschuhe zog ich unterwegs auch mal aus, mir wurde nämlich ziemlich warm auf all dem Gravel, dazu gleich mehr…
Strecke zum Ahrberg – Wieviel Matsch ist noch Gravel?
Gravel bezeichnet ja die schotterigen Feld- und Wirtschaftswege. Demnach die passende Bezeichnung für die Strecke zum Ahrberg. Auf dem „Hinweg“ zum Ahrberg (bis km 75) schätze ich, dass die Hälfte der Strecke auf Asphalt verlief, der jedoch viele schlechte Wegstrecken beinhaltete.
Die andere Hälfte war Waldweg (mit häufigen Abschnitten auf sandigem Boden), Wirtschaftsweg (mit vielen groben Steinen), befestigter Sandweg (Lüneburger Heide), dann allerdings matschig, oder Schotterweg.
Alle Streckenabschnitt waren fahrbar, Absteigen war also zumindest für mich, nicht nötig. Dem einen oder anderen Mitfahrer hat es im Sand durchaus mal den Reifen weggezogen.
Kurze Pause auf dem Waldboden ;-).
Die Strecke führte durch viel Wald, an vielen Feldern vorbei und dann ein ganzes Stück durch die Lüneburger Heide auf dem Rundweg um die Heide. Auch im Herbst ein landschaftlicher Genuss! Wie das wohl erst während der Heideblüte aussieht?
Warum es nicht immer die ganze Strecke sein muss.
Kurz vor dem Ahrberg kamen wir, nachdem wir jeden Meter den Gipfel erwarteten, in Egestorf an einer Dönerbude vorbei. Wer kennt das Bild der strahlenden Dönerbude? Im grauen November erscheint nach diversen Kilmetern Radfahren um Büdchen mit Essen eine Aura! So war es hier!
Timon und ich entschieden uns für eine Einkehr, der Döner war zu verlockend! Der kleine Imbiss in Egestorf hielt ein gutes Mittag bereit und wir überlegten, was wir mit dem Rest der Strecke tun sollten.
Unsere Beine hatten ordentlich getreten und die meiste Kraft war weg. So entschieden wir uns, dass wir nach Lüneburg abbiegen und dort mit der Bahn den Rest der Strecke zurücklegen!
Eine gute Entscheidung, denn immer wieder nieselte es ziemlich und wir waren froh, dass der Weg bis Lüneburg auf dem Radweg verlief!
Die 75km mit Gravel hatten viel Kraft gekostet und die ständige Konzentration auf die Wegbeschaffenheit waren zusätzlich anstregend!
Ein tolles Abenteuer, das ordentlich Kraft gekostet hat, aber jeden Meter wert war!
Lüneburger Heide im Herbst ist auch schön und wesentlich abwechslungsreicher als auf der Straße!
Und wie das Rad wieder sauber wird, gibt´s in einem der nächsten Beiträge!