1200km auf dem Fahrrad? In welcher Zeit? 90 Stunden? 84 Stunden? 80 Stunden? Wie soll das denn gehen?
Keine Ahnung, aber ich habe vor es herauszufinden!
Ich bin nämlich für genau diese Vorhaben namens Paris-Brest-Paris registriert! Mein voller Ernst ;-).
Was ist Paris-Brest-Paris (kurz PBP)?
Paris-Brest-Paris ist eine Langstreckenradfahrt von (Spoiler 😉 ) Paris nach Brest und zurück, die jeweils im August alle 4 Jahre stattfindet. Die Strecke wird seit 1891 gefahren und gilt als die Keimzelle der Tour de France. Lange Zeit gabe es ein Profirennen und ein Jedermannrennen, bis im Jahr 1951 die Zahl der sog. „Tourists“-Starter deutlich zunahm und kein Profirennen mehr stattfand.
Alle 4 Jahre wird ein Vorort von Paris zum Radsportmekka und es stehen mehrere tausend Radlerinnen und Radler an der Startlinie. Die Strecke führt über kleinere Straßen (nicht abgesperrt) und durch viele schöne Orte durch. Der organisierende Club (Audax Club Parisien) ist Teil des Dachverband der Randonneure. Alle Brevets, die unter diesem Dach angeboten werden, sind letztlich Qualifikationen für Paris-Brest-Paris. Auch wenn nicht alle Brevetfahrer die Absicht haben bei Paris-Brest-Paris an den Start zu gehen.
Warum habe ich mich angemeldet?
Tja, gute Frage. Die Idee mal mitzufahren schiebe ich schon lange in meinem Kopf von rechts nach links… Nachdem ich 2011 als Support für zwei Freunde bei Paris-Brest-Paris dabei war, spunkte es durch meinen Kopf, ob ich da wohl auch mal machen möchte.
Die Stimmung bei der Veranstaltung ist klasse! In allen Kontrollorten ist quasi Volksfeststimmung, entlang der Strecke campieren Franzosen und winken den Radlern zu. Durchs Land zieht sich eine Reihe von Radlern, die einen noch auf dem Hinweg, die anderen schon auf dem Weg zurück.
In 2015, bzw. 2014 linste ich ein wenig auf eine Teilnahme, verworf den Gedanken aber schnell, weil das ja viel zu weit ist und zu anstregend und überhaupt. Bekloppt. Bei einem Vortrag von Rüdiger Weskamm zu PBP 2015 wurde ich vom Publikum gefragt, ob ich auch Lust hätte teilzunehmen? Etwas in mir schrie laut: JA! Ich sagte aber NEIN! Viel zu weit…blabla… Manchmal glaube ich mir selbst ja nicht.
Als es in die Planung der Brevetsaison 2018 ging, spielte ich wieder mit dem Gedanken mal mehr als 300km zu fahren. Nur so um zu gucken, ob ich das kann. Dazu ein kleiner Exkurs zur Anmeldung und warum die Entscheidung eigentlich schon 1,5 Jahre vor Paris-Brest-Paris fällt.
Die Anmeldung
Ist kompliziert und mehrstufig. Es gibt eine Vorregistrierung, die dann in die eigentliche Anmeldung umgewandelt wird. Diese Umwandlung erfolgt wenn frau eine Serie aus je einem 200, 300, 400 und 600km Brevet im PBP Jahr abgeschlossen hat. Das ist die eigentliche Qualifikation. Längere Brevets können hier kürzere ersetzen. Vier mal 600km würde auch gehen ;-).
Um sich vorregistrieren zu können gibt es eine gestaffelte Freischaltung nach Länge des gefahrenen Brevet in der Saisoon vor PBP. Jemand, der einen 600km Brevet gefinished hat, darf sich eher registrieren als jemand, der 400km gefinished hat und so weiter.
In all den PBP Jahren reichte irgendein Brevet aus um sich vorzuregistrieren. Dieses Jahr ist bereits absehbar, dass diejenigen, die „nur“ 200 oder 300km gefahren sind, keinen Platz bekommen werden. Der Organisator arbeitet an einer Lösung, aber im Moment sieht es erstmal so aus.
Nun ist es quasi fast Zufall, dass alle meine geplanten Brevets in 2018 ausgefallen sind (Wetter, Anmeldung voll…) und ich recht spontan beschloss mit Simon gleich 400km zu fahren. Meine private Nagelprobe davor war die Tour zum Brocken. Und beides lief gut.
Mit dem 400er in der Tasche drückte ich in der entscheidenden Nacht auf den entsprechenden Kopf! Voila. Vorregistriert. 84 Stunden, Startzeit 5:15!
Wie geht es nun weiter?
Tja, gute Frage. Für meine Qualifikationsbrevets bin ich bereits angemeldet. Nun heißt es für mich Kilometer sammeln und das Bikesetup testen! Nach wie vor bin ich nicht so begeistert von Trainingsplänen, aber ich glaube dieses Jahr wird es doch ein wenig mehr Planung geben. Wie weiß ich noch nicht genau…
Zum Bikesetup bin ich eigentlich schon gut aufgestellt, aber insbesondere Beleuchtung und Stromversorgung sind noch zu klären. Ob es ein Nabendynamo oder Powerbank mit Solarpanel wird, wird sich bis zum August 2019 klären…
Zu den Brevets, meiner Vorbereitung und meinem Bikesetup wird es hier weitere Beiträge geben, ich freue mich jetzt schon sehr!
Und die Frage nach dem WARUM?
Lasse ich offen, daruf gibt´s ja keine richtige Antwort. Weil ich Bock drauf hab!