PBP 2019 – LEL 2021?

Mit dem Crosser auf Fehmarn
Mit dem Crosser unter der Fehmarnsundbrücke durch

Das nächste große Ding?

Nach Paris-Brest-Paris 2019 ist vor London-Edinburgh-London 2021? Diese Frage schwirrt vielleicht manchem durch den Kopf. Was kommt nach PBP? Geht´s so weiter? Schneller, Höher, Weiter? In diesem fünften Teil des Blog zu meiner PBP-Teilnahme geht es also um das „Danach“. Mental und Physisch.

Die ersten vier Teile gibt es hier zu lesen:

  1. Rambouillet – Mekka der Langstreckenbekloppten
  2. Rambouillet (KM 0) bis Tinteniac (KM 360)
  3. Tinteniac (KM 360) bis Tinteniac (KM 870)
  4. Tinteniac (KM 870) bis Rambouillet (KM 1224)

LEL? Noch mehr Kilometer?

Alternierend ebenfalls alle 4 Jahre findet in England eine Veranstaltung namens London-Edinburgh-London statt. Wie der Name erraten lässt, geht es von London nach Edinburgh und Retoure. Die nächste Runde startet 2021 und für manche PBP Finisher ist das das nächste Ziel. In 2021 ist LEL mit ein paar besonderen Bonbons garniert (noch längere Strecke 1500 statt 1300km?, noch mehr Höhenmeter und angeblich noch besseres Essen). Mit dem Argument des Essens wäre ich fast geneigt gewesen meinen Hut in den Ring zu werfen ;-). HaHa!

Aber vielleicht erstmal zurück zu PBP und dem „Danach“ bevor es ein neues „Vor“ gibt.

Der Körper gibt die Geschwindigkeit vor

PBP hat mich bekanntlich einige Körner gekostet und als mein Knöchel bei KM 800 (?) den Dienst quittierte, ahnte ich bereits, dass die Erholungsphase im Anschluss etwas länger ausfallen würde. Direkt nach PBP startete die Cyclocrosssaison im Cyclocrossland und ich wäre sehr gerne beim Sommercross an den Start gegangen. Mein Knöchel guckte lieber zu und ich futterte Pommes und feuerte die Starterinnen an! Meine Muskeln wären ohnehin zu müde gewesen um auch nur einen Meter Cross zu fahren.

Mit dem Crosser auf Fehmarn
Mit dem Crosser unter der Fehmarnsundbrücke durch

Welches Stockwerk? Puhhhh….

Die ersten beiden Wochen ging eher gar nix, ich freute mich über jeden Fahrstuhl und ebenerdige Gebäude. Meine Musekln waren unglaublich schnell müde, der Weg in den ersten Stock war schon genug. Am Liebsten mit Pause auf halber Strecke. Immerhin fuhr ich mit dem Rad 5km zur Arbeit. Die Pedale bewegten sich eher nur aufgrund der Schwerkraft… Erstaunlicherweise waren meine Gelenke einigermaßen fein mit allem, schmerzende Knie hatte ich nicht! Muskeln waren nach 4 Wochen immerhin schon wieder für ein kleines Event bereit. Für das“Rennen“ auf dem Klapprad hat es dann doch gereicht.

Zehen? Welche Zehen?

Anders sah es mit zwei Fingern und zwei Zehen aus. Die haben erst einige Tage nach meinem Finish angefangen zu kribbeln und sind immernoch (nach 8 Wochen) etwas irritiert in ihrer Wahrnehmug. Wie mit denm dauerhaften Handschuh oder ner Socke an. Da hilft nur ein wenig Geduld.

Mentale Recovery?

Einen kleinen Dachschaden muss ich bereits vor PBP gehabt haben, warum sonst melde ich mich freiweilig für so eine Tortour… In der Tat fehlt mir nach PBP ein wesentliches Ziel. Viele Wochen und Monate beschäftigt mich die Vorbereitung auf PBP. Wahnsinnig viele Gedanken an Ausstattung, Strecke, Bedinungen und Ablauf bestimmen meine Gedanken und

plötzlich ist das alles weg.

Nachvollziehbar ist der Gedanke gleich das nächste dicke Brett ins Auge zu fassen, um diese Lücke zu füllen. Aber erst jetzt kommt mir die Frage in den Sinn, was mich antreibt so lange auf dem Rad zu sitzen. Was ist mir für die nächste Radfahrt wichtig? Was möchte ich erleben?

Fragen, die mich immer umtreiben sind nun noch präsenter und die entstandene Lücke will sinnvoll gefüllt werden. Ich habe mir zunächst einmal vorgenommen die kommenden Monate keine Ausfahrten zu machen, die ein Time-Cut off haben. Ob ich mich daran halte, ist was anderes 😉

Eindringlich war mein Erlebnis beinahe immer unter Zeitdruck zu stehen und zu bestimmten Zeiten an bestimmten Orten sein zu müssen. Ideen, wie der Besuch der Cafes an der Strecke oder eine ausgedehnte Pause um in die Landschaft zu gucken, passten nicht in das Zeitfenster und blieben unerfüllt. Das möchte ich nachholen.

Kein Zeitstress, just ride!

Physische Erholung

Dauert immernoch an. Nachdem der Knöchel schon wieder besser ist, versuche ich wieder ein wenig Rad zu fahren! Ein paar kleinere Hausrunden waren schon dabei und beim CyclocrossCup in Mölln habe ich mich bereits auf das Klapprad beim Klaprradcross geschwungen! Darüber hinaus arbeite ich an meiner Beweglichkeit, die beinahe am meisten gelitten hat. Viele Muskeln und Faszien sind verklebt und brauchen wohl noch etwas Pflege!

Und was kommt nun als nächstes?

Tja, LEL steht nicht auf meinem Plan, und die nächste Langstrecke ist auch noch nicht in den Kalender eingetragen … Spoiler: Doch ist sie. Aber ich verrate nicht welche. Aber soviel sei verraten: Es wird ein doppelter – großer Spaß! Und darüber hinaus ist die Liste der Ideen lang. Was ich davon letzendlich mache, weiß ich noch nicht. Mal gucken wonach mir der Sinn steht oder auf welche Anmeldetaste ich „versehentlich“ komme.

Mach mal was neues!

Hatte ich mir noch für dieses Jahr vorgenommen und zwar nix mit so nem Fahrrad. Gesagt getan, Dinge, die ich immer schon mal machen wollte und immer dachte: Das können nur die anderen (wie mit dem Rennrad vor 10 Jahren)… Es wurde: KITESURFEN! Jo, noch ne Risikosportart, natürlich draußen, natürlich körperbetont und natürlich nicht mal eben so zu machen. Muss frau schon üben. Ich hab tatsächlich schon den Kite in der Hand gehabt, mit damit durchs Wasser gezogen und festgestellt, dass das ne gute Sache ist! Ich glaub da übe ich im Frühjahr weiter.

Kitesurfen auf Fehmarn
Kitesurfen auf Fehmarn – Mach mal was neues!

PBP in der Retrospektive

PBP zu finishen flasht mich immernoch. Dass ich das wirklich, wirklich gemacht habe, ist schon krass!

Ich bin unendlich dankbar, dass mich auf dem Weg nach Paris so viele Menschen unterstützt haben. Sie alle aufzuzählen würde den Blog sprengen, trotzdem an dieser Stelle eine kleine Zusammenfassung. Vielen Dank für all die unterstützenden Worte vorher und auf den ganzen Kilometern. Auch wenn ich nicht alle Whattsapp, Messages und Kommentare beantwortet habe, haben die mich unglaublich gepusht! Zu wissen, dass da Menschen sind, die daran glauben, dass ich es schaffe, die gespannt sind wo ich bin und ungeduldig werden wenn der nächste Kontrollpunkt nicht in-time klingelt, hat mir extrem geholfen!

Weil ich wusste, dass ihr vor den Handys sitzt und in Gedanken bei mir seid, war ich nie alleine. Keinen Meter hatte ich das Gefühl ich wäre verloren oder alleine unterwegs.

Danke!

Würde ich das nochmal machen?

Auf jeden Fall! Aber dann in der 90h Startgruppe mit den ganzen bunten Leuten aus der ganzen Welt! Aber PBP 2023 ist ja noch ein wenig hin!

Jetzt gehts erstmal auf den Crosser und ab in dem Matsch! #MATSCHFUN

 

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