Wer kennt das nicht, die Sonne lockt zu den ersten sonnigen Ausfahrten im Frühling, man schwingt sich voller Vorfreude auf den Renner und kommt bis zum ersten schattigen Stück im Wald und dann ist es zu kalt… Also anhalten und irgendwas überziehen, sofern man so schlau war noch was mitzunehmen… Die Frage bleibt also, was im Frühling die passende Bekleidung ist, wenn zwar die Sonne scheint, aber der Sommer noch in einiger Entfernung ist.
Im Winter ist es mit der Bekleidung noch etwas einfacher, frei nach dem Motto „Mehr ist mehr“ hilft im Zweifel noch ein Unterhemd oder ein Nierenwärmer. Für das etwas flottere Training im Frühling bei dem vielleicht auch schon wieder der eine oder andere Schweißtropfen läuft, ist es eher unangenehm wenn es unter den Klamotten zu warm wird. Auskühlen ist allerdings auch nicht gut.
Zeit sich mal dem Thema Bekleidung etwas ausführlicher zu widmen, mehr dazu in diesem Blog.
Der Überblick:
- Darunter – Baselayer, Unterhemd oder Armlinge?
- Ride Essentials – Was muss auf jeden Fall mit?
- Darüber – TopLayer, Trikots, Windwesten oder Regenjacke?
- Sitzcreme? Ist das nötig?
Darunter – Baselayer, Unterhemd oder Armlinge?
„Untendrunter“ bietet sich entweder Kurzarm, Langarm oder Tanktop als Bekleidung an. Ohne Unterhemd oder „Baselayer“ fahren geht es auch im Sommer eigentlich nicht, es sei denn es sind 30 Grad, was ja hier im Norden eher selten ist…Und selbst dann hilft ein Baselayer den Schweiß von der Haut wegzutransportieren.
Also für die 1. Lage Sport-BH und Baselayer auswählen! Die Funktion des Baselayers ist im Prinzip die Haut halbwegs trocken zu halten, sodass man nicht friert. Dafür stehen verschiedene Materialien zur Verfügung. Baselayer mit Merinowolle sind angenehm zu tragen, kühlen im Sommer und wärmen im Frühling. Die Temperatur passt prima zu unterschiedlichen Klimabedingungen, im Frühling hält es warm, ohne zu warm zu sein. Und kratzig ist es auch nicht! Alternativ geht natürlich auch ein Baselayer aus Mikrofaser. Baumwolle nimmt leider zu viel Feuchtigkeit auf, was wiederum zu Auskühlung führt.
In Kombination zum Baselayer eignen sich noch Armlinge, die es ebenfalls in Thermo oder dünn gibt. Im Frühling halten sie die Arme warm und in der dünnen Sommervariante schützen sie die Haut vor zu viel Sonne.
Ride Essentials – Was muss auf jeden Fall mit?
Was benötigt Frau also noch für den entspannten Frühlingsritt? Nunja, Handschuhe sind immer eine gute Wahl, denn da weht der Wind ja gut dran vorbei und mit kalten Händen bremst und schaltet es sich schlecht. Also lieber noch eine Weile die Langfingerhandschuhe anlassen. Ein absolut wichtiges Accessoire ist zum einen eine dünne Mütze oder ein Mulitfunktionstuch für den Hals, denn da zieht es auch meist kühl unters Trikot. Um oder auf den Kopf drapiert verhindert das Tuch einen Wärmeverlust über den Kopf. Und schon bleibt der Rest des Körpers wärmer.
Zu den Schuhen, denn die Füße frieren ja auch schnell…
Wer Winterschuhe fürs Rennrad hat, tut gut daran diese noch einige Zeit anzubehalten, wahlweise mit dünnen Socken. Alternativ tun es auch Überziehschuhe, die winddicht sind.Und wenn es etwas wärmer wird sind halbe Zehenüberzieher super, um den Wind aus den Schuhen zu halten!
Dann gehört natürlich noch der Helm zu den unbedingt nötigen Dingen auf dem Rennrad! Der sollte so sitzen, dass die Ratsche am Inneren des Helms ihn stabil auf dem Kopf hält. Der Kinnriemen sollte am Kinn anliegen. Natürlich ohne Atmung oder Schlucken zu beinträchtigen aber eben auch nicht lose herum baumeln. Im Fall der Fälle hält er nämlich den Helm auf dem Kopf und nicht das Ratschen-Innere!
Eine kleine Tasche für Handy, Bargeld, EC-Karte, Organspendeausweis, Krankenversicherungskarte, Allergieausweis etc. passt in jede Trikottasche und darf natürlich fehlen. Meine ist aus einem defekten Kite-Schirm genäht.
Dann hilft natürlich im Frühjahr auch immer eine gute Sonnenbrille gegen die Frühlingssonne und den Wind im Gesicht. Die Bügel werden über den Riemen des Helms getragen, damit die Brille im Falle eines Sturzes leicht weg fliegt und nicht das Gesicht verletzt.
Zusätzlich nehme ich gerne noch eine Creme für die Lippen mit. Nichts finde ich unangenehmer als ausgetrocknete Lippen beim Radeln. ilon hat mir ihre Lippencreme zum Testen zur Verfügung gestellt. Die schützt und pflegt herpesempfindliche Lippen, hält sie widerstandsfähig gegen Sonne, schützt sie vor Austrocknung durch Wind. Dabei riecht sie gut und lässt sich sehr angenehm auftragen. Und ilon hat auch nicht erwartet, dass ich hier positiv über ihre Creme schreibe. Ich finde die Creme wirklich gut. Und in jede Trikottasche passt die kleine Tube auch. Nur während der Fahrt auftragen geht nicht. Aber das ist ohnehin sicherer bei der nächsten Pause. Mehr zu meiner Zusammerbeit mit ilon im Abschnitt „Sitzcreme“.
Darüber – TopLayer, Trikots, Windwesten oder Regenjacke?
Welche Bekleidung kommt nun darüber? Nachdem wir mit der ersten Lage darunter vorwiegend dafür sorgen wollten, dass der Schweiß von der Haut weg transportiert wird, ist die Lage darüber eher bedarfsabhängig. Da bekanntlich die Bedingungen im Frühjahr und im Herbst schnell wechseln können, gilt es für die 2. Lage Bekleidung auszuwählen, die ebenso anpassungsfähig ist.
Über das Baselayer und ggf. Armlinge kommt nun also ein Trikot. Das kann wärmer oder kühler sein, je nach Temperatur. In jeden Fall sollte dann jedoch noch eine Windweste folgen! Falls es wirklich warm für Frühling ist, geht die Windweste in die Trikottasche.
Untenrum genügt bei trockenem Wetter eine normale Rennradhose. Ich trage nur welche mit Trägern, da ich die am angenehmer finde. Kein Bündchen drücke auf den Bauch und am Rücken kann nix reinziehen (Viele Herstelle bieten übrigens Lösungen für die schnelle Bio-Pause an. Entweder mit Reißverschluss oder Magnetclip am Rücken. So muss in der Pause nicht das Trikot ausgezogen werden!). Dazu können je nach Temperatur Beinlinge oder Knielinge kombiniert werden. Diese gibt es wie die Armlinge in wärmer oder kälter. Es gibt also für jedes Wetter die passende Bekleidung. Sie muss nur dabei sein ;-).
Wenn es doch etwas kühler wird, kann über das Trikot noch eine Windjacke. Der Fahrtwind kühlt am meisten aus, weniger die Temperatur selbst. Also lieber eine Windjacke drüber! Für Touren an Tagen, die frisch aber trocken sind, ist eine Jacke oder Thermotrikot ideal. Das hält die Körperwärme gut!
Wenn Regen angesagt ist, sollte natürlich die Regenjacke eingepackt werden. Diese hält nicht nur den kalten Regen ab, sondern auch den dann noch kälteren Wind! Bei viel Regen ist natürlich auch eine Regenhose sinnvoll.
Sitzcreme? Ist das nötig?
Die Frage der Fragen… Creme oder keine? Produkte gibt es viele, stellt sich doch jedoch zunächst die Frage, ob das überhaupt nötig ist? Sitzcreme hat den Zweck Reibung zu minimieren und die Haut zu schützen. Schweiß, Reibung und Druck beanspruchen die Haut ganz schön und nicht jeder Hintern hält das ewig aus. Zuerst: Hose, Sattel und Sitzposition sollten zueinander passen und am besten vom professionellen Bikefitter eingestellt sein.
Dann: Gerade im Frühjahr werden die Touren wieder länger und auch daran muss sich der Hintern gewöhnen. Dass Sitzknochen auf den vermehrten Druck etwas empfindlich reagieren, ist im Frühjahr meist normal. Dies sollte jedoch nach den ersten Touren verschwinden!
Nach dieser Frühjahrsgewöhnung sollten Touren über 2-3 Stunden eigentlich ohne Sitzcreme gehen. Darüber hinaus braucht die meiste Haut doch ein bisschen extra Pflege und Schutz. Ich bin seit langem mit der ilon Protect-Salbe unterwegs. Die hat aus meiner Sicht mehrere Vorteile: Schützt auch nach Stunden noch, angenehmer Geruch und sie beugt Hautirritationen und damit kleinen Hautentzündungen vor.
Und wohin mit der Creme? Hose oder Po? Beides?
Entweder auf die Hose mit der Creme oder direkt auf die Hautstellen, wo sie landen soll. Beinahe egal, es ist eher eine Vorliebe für die eine oder andere Variante. Die Menge der Creme sollte nicht zu üppig sein, 2-3cm Salbe aus der Tube reichen meist völlig aus. Die Salbe kann natürlich an allen Stellen verwendet werden an denen vermehr Reibung und Scherkräfte auf die Haut wirken. Durch die festere Konsistenz der Salbe ist auch ein Nachcremen wenn die Hose bereits hochgezogen ist, problemlos möglich!
ilon hat mir hierfür ihre super Salbe zur Verfügung gestellt. Die Kooperation kam auf meine Anfrage zustande, eine positive Darstellung des Produkts ist natürlich nicht vereinbart. Das hier ist mein Blog und ich stelle ausschließlich Produkte vor, die ich gut finde und schon lange benutze. Wie ilon Protect. Kommt als erstes in mein Stembag zum Brevet!
Und falls du eigentlich auf der Siche nach Empfehlungen für kältere Momente bist, geht´s hier zu den Tipps zum Rennrad, Cyclocross und Gravelbike fahren im Winter!